Vom 25. bis 26. März 2014 veranstaltete der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) im Tagungshotel InterContinental in Berlin den jährlichen Fachkongress „Treffpunkt Netze“. Vertreter aus Politik, Unternehmen und Verbänden berichteten über aktuelle Entwicklungen zu den Versorgungssystemen für Strom und Gas. Olaf Klotzsche war für YES dabei und resümiert seine Eindrücke.

Treffpunkt Netze Roger Kohlmann
Treffpunkt Netze Roger Kohlmann

Im Fokus des Kongresses standen der stark kontrovers diskutierte Roll-Out intelligenter Messtechnik (Smart Metering) für Zählpunkte ab 6.000 kWh/Jahr sowie notwendige Anpassungen im Rahmen der Anreizregulierung mit Vorbereitung auf die dritte Regulierungsperiode. Die Bundesnetzagentur (BNetzA) wird Ende des Jahres einen einschlägigen Evaluierungsbericht mit Vorschlägen zur langfristigen Weiterentwicklung des Regulierungsrahmens abgeben. Die bundesweite Aufrüstung mit Smart Meter kann als volkswirtschaftlich und unternehmerisch vertretbar gewertet werden, wenn u.a. den Netzbetreibern unternehmensindividuelle Freiheitsgrade zugestanden, Anpassungsmechanismen bei Prognoseunschärfen durchgeführt und Initialkosten anerkannt werden.

Zudem wurde neben der Netzentgeltproblematik und den damit verbundenen hohen Preisen für Verbraucher verstärktes Augenmerk auf die Sicherstellung der Investitionen zur Verbesserung der Netzinfrastruktur gelegt.

Die Übertragungs- und Verteilnetzbetreiber (VNB) im Strombereich sowie Ferngasnetzbetreiber und VNB im Gassektor müssen in Zukunft enger verzahnt kooperieren und als Systemanbieter auftreten.

Weiterhin war sich die Branche einig, dass die Last der Energiewende vorrangig auf dem Rücken der VNB getragen wird. Den Netzbetreibern im Verteilbereich mit räumlicher Struktur müssen gegenüber den Stadtwerken mehr Zugeständnisse gemacht werden.

Trotz der hiesigen Herausforderungen blickt die Branche sehr zuversichtlich auf die jetzige und kommende Regulierungsperiode.

Im Vorfeld des Fachkongresses veranstaltete der BDEW in Kooperation mit A.T. Kearney zum sechsten Mal die Initiative „Junge Ideen für die Netzwirtschaft“. Hierbei werden junge Führungskräfte aus dem Netzgeschäft eingeladen, um in Gruppen einen Workshop durchzuführen. Das durch eine Fachjury ermittelte beste Team erhielt den A.T. Kearney Nachwuchs-Award und durfte die Ergebnisse vor dem gesamten Plenum des Fachkongresses vortragen. Interessant ist dabei, dass A.T. Kearney über Sponsoring selbst qualifizierten Studenten ein Einblick in das Netzgeschäft gewährt.

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